Achtsamkeit - im Hier und Jetzt sein. Wozu Du das in Deinem Leben nutzen kannst?

Das Foto zeigt mich, während meine Hände Brombeeren pflücken, ich sie einzeln aussuche. Foto von Nils Rutkowski, Juli 2025, Dudenhofen

Es ist Sommer, Erntezeit. Die Brombeeren werden reif. Was hat Achtsamkeit mit dornigen Beeren und Sträuchern zu tun?

Achtsam sein bedeutet, Dich auf die eine Sache zu fokussieren, die Du gerade tust: Atmung, Schritte, Betrachten, Hören, Fühlen, Schreiben, Ernten, …

Wenn Du gehst, dann gehst Du. Wenn Du einatmest, bleibst Du stehen und wendest Deine Aufmerksamkeit der Einatmung zu. Vielleicht hast Du Lust den Atem anzuhalten, einen Schritt vorwärts, seitwärts oder rückwärts zu gehen, stehen zu bleiben und Dich mit der gleichen Aufmerksamkeit dem Ausatem zuzuwenden?

Das bedeutet es, achtsam zu sein. Spüre die Entschleunigung, wenn Du Dir gestattest, das Tempo raus zu nehmen. Spüre die Veränderung, wenn Du Dir erlaubst, eine Sache zu tun, die Dinge nacheinander, statt nebeneinander zu erledigen. Wie fühlt sich das an? Fordert es Dich heraus? Macht es Dich nervös? Was sagst Du zu dieser Idee?

Bei der Brombeer-Ernte ist es so:

Die vielen wirklich schmerzenden und haften-bleibenden Stacheln der Brombeersträucher sorgen dafür, dass ich bewusst in den Moment meiner Ernte und die Berührung mit dem Strauch und den Beeren eintauche. Ich bin vollständig im Hier und Jetzt. Ich bin fokussiert und klar. Ich darf da sein. Ich darf die Früchte kosten. Ich darf alle meine Sinne einbeziehen.

Eine wunderbar leichte und natürliche Gelegenheit, Deine Wahrnehmung zu trainieren und dabei etwas Anspannung und Stress zu regulieren:

ÜBUNG: Stell Dich auf einen natürlichen Untergrund. Stelle beide Füße fest auf dem Boden auf, schließe Deine Augen und atme die frische Luft ein. Öffne Deine Augen wieder und schau welche Farben Du um Dich siehst. Beobachte, was Du sonst wahrnimmst: Temperatur, Luft, Licht, Himmel.

Ich gehe voller Vorfreude zu den Brombeersträuchern. Ich habe mir zuvor Schuhe angezogen und Kleidung, die auch einen Fleck verkraftet und die vielen Stacheln.

Brombeersaft bleibt mir ewig als Erinnerung auf der Kleidung haften.

Ich sehe die fast blau-schwarzen, reifen Beeren und die Stacheln, mit den sich der Brombeeren-Strang reichlich schützt. Ich sehe Blätter, vielleicht Regentropfen darauf. Ich sehe krabbelnde Ameisen auf den Ästen und Käfer und Spinnen. Ich höre Wespen um mich summen, fliegen, vorbeiziehen.

Dieser Sommer bietet mir seit drei Wochen jeden Tag die Möglichkeit, eine große Schale der reifen Brombeeren zu pflücken. Für mich verbindet sich die Beerenernte mit großer Freude auf den Genuss der Impulse, die im Sehen, Spüren, Atmen bestehen. Ich sehe Farbe, ich taste, fühle und freue mich.

Ab und zu bleibe ich mit meinen Beinen, Armen oder Ellbogen an den Stacheln hängen. Es ist Vorsicht geboten. Ruckartige Bewegungen würden Risse und Wunden an meiner Haut oder Kleidung verursachen. Also gehe ich ganz achtsam, sehr umsichtig, sanft und liebevoll mit dem Strauch und mit mir selber um. Ich löse den Ast ganz vorsichtig von mir, meiner Haut und der Kleidung.

Ich kann mich fast nicht losreißen. Ich gehe seit Anfang Juli jeden Tag zu den Sträuchern und sammle die reifen Früchte ein. Nach dem Regen bleibt weniger Farbe an meinen Händen haften, als bei trockenem Wetter. Ich genieße die Früchte, das Angebot der Natur, meinen Spaß an der Ernte, die Verbindung zur Natur, mein Vergnügen, das Glück.

Im vegangen Joghurt mit Porridge oder zum Eis sind die Brombeeren ein Hochgenuss.

Mein Herz spürt Demut und große Dankbarkeit für das Geschenk der Natur. Ich liebe die Gaben der Pflanzen, natürliche Nahrung, voll wertvoller Bestandteile und Vitamine.

Das Foto zeigt Äste eines Brombeerstrauchs. Es sind Blätter, Beeren und viele, viele Stacheln zu sehen. Aufnahme von mir, Dudenhofen, Juli 2025

Eine Empfehlung, die ich Dir von Herzen sende!

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